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"Grundschnitte/ Deine Maßschnitte erstellen"
Maßschnitt erstellen: Dein Weg zur perfekt sitzenden Kleidung
Du möchtest Kleidung nähen, die wirklich wie angegossen sitzt? Dann führt kein Weg daran vorbei, einen Maßschnitt zu erstellen. Während Konfektionsgrößen und Standardschnitte nur einen Durchschnitt abbilden, berücksichtigt ein Maßschnitt deine individuellen Körpermaße – von Schulterbreite über Brust- und Taillenumfang bis hin zur Rückenlänge. In dieser Kategorie erfährst du Schritt für Schritt, warum ein Maßschnitt so wichtig ist, wie du ihn selbst anfertigen kannst und welche Vorteile er dir für deine Nähprojekte bringt.

Warum einen Maßschnitt erstellen?
Ein Maßschnitt ist die Basis für jede perfekt sitzende Kleidung. Anders als bei herkömmlichen Schnittmustern, die oft Kompromisse bei Passform und Proportionen erfordern, wird ein Maßschnitt auf deine persönlichen Körpermaße angepasst. Das bedeutet: keine unnötigen Falten, kein Zerren an den Schultern und kein Einengen an der Brust.
Wer regelmäßig näht, kennt das Problem: Standard-Schnittmuster sind selten ein Volltreffer. Mal ist die Taille zu weit, die Hüfte zu eng oder die Ärmel fallen unvorteilhaft. Mit einem eigenen Maßschnitt erstellst du eine Art Grundschnitt, der genau auf deine Figur zugeschnitten ist und als Vorlage für weitere Modelle dient.
Ein gut konstruierter Maßschnitt spart dir langfristig viel Zeit, Material und Nerven, weil du nicht jedes neue Schnittmuster mühsam anpassen musst. Er bildet die Grundlage, um deine persönliche Garderobe gezielt aufzubauen.

Warum Schnittmuster erstellen mehr Vorteile bietet als Abpausen
Viele Hobbynäher:innen starten mit gekauften Schnittbogen, doch Schnittmuster erstellen von Grund auf schenkt dir echte Designfreiheit. Du lernst, wie Linien, Winkel und Abnäher funktionieren, erkennst, warum dein Körper nicht in starre Konfektionsgrößen passt, und vermeidest Frust durch schlecht sitzende Kleidung. Wer sein eigenes Muster baut, näht nachhaltiger, weil jedes Teil wirklich getragen wird, und spart Geld, weil Stoffe und Nähzeit effizienter genutzt werden.
Beim Konstruieren entwickelst du zudem ein Gespür für Stoffeigenschaften wie Dehnbarkeit, Fall und Rücksprung. Dieses Wissen hilft dir, bereits vor dem Zuschnitt zu entscheiden, ob Baumwollpopeline, Leinen oder Viskosejersey geeignet sind.
Maßschnitt erstellen: Die wichtigsten Grundlagen
Um einen Maßschnitt zu erstellen, brauchst du drei Dinge: deine Körpermaße, ein klares Verständnis der Schnittkonstruktion und etwas Geduld beim Übertragen.
Körpermaße exakt nehmen
Der erste Schritt ist die präzise Maßaufnahme. Miss mit einem Maßband und einer zweiten Person alle relevanten Maße:
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Brustumfang (über die stärkste Stelle)
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Taillenumfang (schmalste Stelle)
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Hüftumfang (über die breiteste Stelle)
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Schulterbreite
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Rückenlänge
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Ärmellänge und Oberarmumfang
Der Grundschnitt als Ausgangspunkt
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Oberteil-Grundschnitt (für Blusen, Kleider, Jacken)
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Rock-Grundschnitt
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Hosen-Grundschnitt
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Ärmel-Grundschnitt

Schnittkonstruktion verstehen
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Senkrechte und waagerechte Achsen als Bezugslinien
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Abnäher zur Formgebung (z. B. Brust- oder Taillenabnäher)
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Weitenzugaben für Bewegungsfreiheit
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Symmetrische Übertragung der Maße

Schritt-für-Schritt: Maßschnitt erstellen
Damit dein Maßschnitt gelingt, empfiehlt sich eine klare Reihenfolge:
Maßschnitt erstellen für verschiedene Kleidungsstücke
Ein Maßschnitt ist nicht auf ein Kleidungsstück beschränkt. Er dient als Grundlage für viele verschiedene Projekte.
Maßschnitt für Oberteile
Mit einem Oberteil-Grundschnitt lassen sich Blusen, Kleider, Jacken oder Mäntel entwickeln. Wichtig sind hier die Schulterlinie, die Brustabnäher und die Armlöcher, die exakt zur Figur passen müssen.
Maßschnitt für Röcke
Der Rock-Grundschnitt berücksichtigt Hüftweite, Taillenlinie und gewünschte Länge. Darauf aufbauend kannst du Bleistiftröcke, Faltenröcke oder A-Linienformen gestalten.
Maßschnitt für Hosen
Hier ist Präzision besonders wichtig: Schrittnaht, Oberschenkelweite und Beinlänge müssen exakt sitzen. Ein Maßschnitt sorgt dafür, dass die Hose weder kneift noch beult.
Maßschnitt für Ärmel
Ärmel sind eine Herausforderung, da sie Bewegungsfreiheit und sauberen Sitz verbinden müssen. Der Ärmel-Maßschnitt berücksichtigt Oberarmumfang, Schulterpunkt und Armlochmaße.
Häufige Fehler beim Maßschnitt erstellen – und wie du sie vermeidest
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Unpräzises Messen: Schon 0,5 cm Ungenauigkeit können die Passform beeinträchtigen.
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Falsche Zugaben: Ohne Bewegungsfreiheit wird das Kleidungsstück unbequem.
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Ungleichmäßige Linien: Asymmetrien führen zu Schrägzügen oder Falten.
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Probemodell überspringen: Wer ohne Toile arbeitet, riskiert Fehler im Endmodell.

Tipps für einen gelungenen Maßschnitt
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Zeit investieren: Ein Maßschnitt braucht Ruhe und Genauigkeit.
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Gutes Werkzeug nutzen: Schneidelineal, Kurvenlineal, feine Bleistifte und festes Schnittpapier erleichtern die Arbeit.
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Dokumentieren: Notiere Maße, Änderungen und Beobachtungen für spätere Projekte.
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Anatomie berücksichtigen: Jeder Körper ist einzigartig. Lass kleine Besonderheiten in den Maßschnitt einfließen.
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Üben: Je öfter du einen Maßschnitt erstellst, desto leichter fällt dir die Konstruktion.
Maßschnitt erstellen als Fundament deiner Nähkunst
Schnittmuster anpassen: Feinschliff für perfekte Passform

Oberteil-Korrekturen im Detail
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FBA (Full Bust Adjustment) erweitert die Oberweite, ohne Halsweite oder Schulterbreite zu beeinflussen. Schneide das Vorderteil bis zum Brustpunkt, schwenke Segmente auseinander und fülle das entstandene Dreieck.
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SBA (Small Bust Adjustment) verkleinert Volumen und verhindert horizontale Falten. Verkürze Abnäherlänge und reduziere Mehrweite an der Seitennaht.
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Schulterabfall angleichen: Ist eine Schulter tiefer, schneide entlang der Schulternaht, senke sie ab und gleiche Seitenlängen aus.
Ärmel, Hosen und Röcke perfektionieren
Bei Ärmeln ist die Armkugelweite entscheidend. Sie sollte zwei bis drei Zentimeter größer sein als das Armloch, damit Einhalteweite entsteht. Teste mit einer Probehülse, ob du den Arm frei heben kannst. Für Hosen überprüfe Sitz- und Schrittkurve. Setz dich mit der Toile auf einen Stuhl; bilden sich Zugfalten, erweitere Weite an Oberschenkel oder Gesäß. Röcke profitieren oft von einem Längenausgleich vorn, wenn der Bauch leicht vorsteht.
Digitale Tools beschleunigen das Schnittmuster erstellen
Papier und Bleistift bleiben wertvoll, doch Software kann viele Aufgaben vereinfachen.
CAD-Programme für Mode
Kostenlose Tools wie Valentina oder Seamly2D ermöglichen parametrisierte Muster: Ändere ein Maß, und alle Linien passen sich automatisch an. So erzeugst du blitzschnell verschiedene Größen oder speicherst Kundenmaße.
Illustrator & Plug-ins
Grafikprogramme plus Add-ons wie Fashion-Cad erlauben saubere Kurven und direktes Exportieren als PDF oder DXF. Achte jedoch darauf, die hinterlegten Formeln wirklich zu verstehen, damit keine digitalen Fehler entstehen.
3D-Avatare & Scan-Apps
Body-Scanner erzeugen virtuelle Avatare und simulieren Faltenwurf, bevor du echten Stoff anschneidest. Das spart Material und zeigt früh, ob Balance und Länge stimmen.

Nachhaltigkeit durch präzise Schnitte
Indem du dein Schnittmuster erstellst und immer weiter perfektionierst, nähst du bewusster. Passende Kleidung wird getragen statt aussortiert. Zeichne Stofflagepläne, um Reststücke zu minimieren; digitale Nesting-Funktionen platzieren Teile automatisch stoffsparend. Reparaturen gelingen leichter, wenn du das Originalmuster archiviert hast.
Qualitätskontrolle: Vom Papier zum Stoff
Prüfe bei jedem Schritt: Stimmen Längen von Vorder- und Rückenteil überein? Verlaufen Körnungslinien parallel zur Stoffkante? Markiere Balancepunkte an Armloch, Knie und Saum, damit du Schnittteile richtig zusammensetzt. Nutze ein Geodreieck, um rechte Winkel an Seitennähten zu sichern, und halte eine Bügelpause ein, damit Stoff sich entspannt, bevor du erneut misst. Kleine Kontrollen sparen hinterher große Änderungen.
Schritt-für-Schritt-Checkliste
Maßnehmen – exakte Werte, Datum notieren.

Häufige Fragen zum Schnittmuster erstellen
Wie oft soll ich meine Maße prüfen?
Mindestens alle sechs Monate oder nach Gewichtsänderungen von ±2 kg.
Kann ich denselben Grundschnitt für Strick und Webware nutzen?
Ja, passe jedoch die Bewegungszugabe an: Bei Jersey reduzierst du Weite um fünf Prozent, bei steifer Webware gibst du zwei Zentimeter extra.
Welches Papier eignet sich?
Finale Master-Teile zeichnest du auf 120 g/m²-Karton; Zwischenkopien auf Transparentpapier.
Plotten oder kleben?
Plotter sparen Zeit, doch A4-Bögen sind günstiger. Wähle Überlappungslinien von sieben Millimetern für Genauigkeit.
Wie organisiere ich Versionen?
Benenne Dateien nach Datum und Modell, füge ein Mini-Foto des Endstücks hinzu. Apps wie Pattern-Maker katalogisieren Maße automatisch.
Schnittmuster erstellen bringt dich von der Idee zum perfekt passenden Kleidungsstück und stärkt dein handwerkliches Selbstvertrauen. Durch sorgfältiges Maßnehmen, eine solide Grundschnitt-Konstruktion, präzise Anpassungen und den gezielten Einsatz digitaler Tools wirst du unabhängiger von Konfektionsgrößen, nähst nachhaltiger und hast mehr Freude an jedem Projekt. Wage den ersten Schritt, arbeite systematisch und genieße das Erfolgserlebnis, wenn dein selbst entworfenes Kleidungsstück auf Anhieb sitzt.
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Die Aufzeichnungen der Live Nähkurse stehen Dir in 'Deiner' 24/7 Nähvideothek bis zum Ende des Gesamtkurses plus ein weiteres Jahr zur Verfügung. Schaue sie an, so oft du willst!
"Näh-Notruf"
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Dann gehe in unsere FB-Nähcommunity, wo über 160.000 fleißige Nähbienen und das Adminteam auf Dich warten. Poste Deine Frage mit einem speziellen Hashtag(#), den Du eine Woche vor Beginn des Kursstarts erhälst. In aller Regel wird Deine Frage bereits von den Mitgliedern beantwortet. Wenn nicht, meldet sich bei Fragen bis 14 Uhr am selben Werktag, ansonsten am nächsten Werktag ein Admin mit einer Antwort. In Ausnahmefällen kann es auch mal länger dauern.
Aber bitte, der 'Näh-Notruf' soll wirklich nur ein Notruf sein!
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